Der Autokonzern Fiat Chrysler hat mitgeteilt, dass man eine Fusion mit Renault vorgeschlagen hat. Renault hat den Eingang eines entsprechenden Angebotes bestätigt, aber noch kein Kommentar abgegeben. Noch am Vormittag soll der Verwaltungsrat über die Offerte beraten und sich anschließend schriftlich dazu äußern. Bei einer Fusion würde einer der größten Autokonzerne der Welt enstehen. Das dürfte vor allem auf Volkswagen und Toyota Druck ausüben.
In einer entsprechenden Mitteilung von Fiat Chrysler heißt es unter anderem: „Der vorgeschlagene Zusammenschluss würde einen globalen Autohersteller schaffen, herausragend in Bezug auf Umsatz, Volumen, Rentabilität und Technologie sowie von Vorteil für die Anteilseigner der Unternehmen“. Entsprechende Gerüchte gab es schon vor einigen Monaten, damals ist man jedoch zu keinem Entschluss gekommen. Nun soll es bereits im Vorfeld Gespräche zwischen den beiden Unternehmen gegeben, um Produkte und Regionen für eine Zusammenarbeit zu identifizieren und zu prüfen. FCA stellte dabei klar: Fabrikschließungen solle es dabei nicht geben.
FCA führt anderem die Marken Alfa Romeo, Fiat, Chrysler, Dodge, Jeep und Maserati. Eine Fusion mit Renault würde beiden Seiten helfen, sich im radikal verändernden Markt zu positionieren, kommentiert der Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer. Bereits 2018 hatte der festgenommene Manager Carlos Ghosn eine Fusion angestrebt. Sein Nachfolger hatte dies jedoch abgelehnt, ebenso wie Nissan eine Fusion mit Renault abgelehnt hatte. Renault hält nun 43,4 Prozent der Anteile an Nissan und Nissan ist zu 15 Prozent an Renault beteiligt.
Volkswagen hatte Ende Märze eine Zusammenarbeit mit FCA ausgeschlossen. Der Vorstandschef Herbert Diess sagte der italienischen Zeitung Il Sole 24 Ore: „Wir sind nicht an FCA interessiert, unsere Prioritäten sind andere. Solche Dinge erfordern zu viel Energie. Im Moment ist unsere Energie vollkommen auf interen Angelegenheiten gerichtet.“
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