AwtoWAS ist der größte Automobilhersteller in Russland und in Europa vor allem mit dem Markennamen Lada bekannt. Die Fahrzeuge sind in Deutschland nicht alltäglich, konnten sich aber dennoch eine treue Fanbase aufbauen. Besonders bekannt ist der Geländewagen Lada 4×4, der seit 1977 fast unverändert in Deutschland verkauft wird – lediglich einige Anpassungen wurden im Laufe der Zeit vorgenommen.
Nun hat sich der russische Hersteller, der zu 25% zu Renault-Nissan gehört, sich dazu entschieden, sich vorerst aus Deutschland zu verabschieden. Die entsprechenden Lieferverträge mit dem in Buxtehude bei Hamburg sitzenden Importeur wurden zum Jahresende gekündigt. Somit werden mit dem Jahresanfang 2020 auf dem offiziellen Vertriebsweg keine Fahrzeuge mehr nach Deutschland und Westeuropa geliefert. Als Begründung werden die verschärften Abgasvorschriften genannt.
Tatsächlich sind die verwendeten Motoren alles andere als modern. So wird zum Beispiel der 1,6-Liter-Benziner seit vielen Jahren nahezu unverändert gebaut. Als Ergebnis hat er die Energie-Effizienzklasse E und einen CO2-Ausstoß von 162g/km. Viel zu viel für die kommenden Vorgaben und Richtlinien der EU. Auch der Verbrauch ist für die meisten der eh schon wenigen Kunden zu hoch. Das alles wäre kein Problem, wenn der Hersteller modernere Motoren oder Hybridsysteme im Angebot oder zumindest in Entwicklung hat. Dies ist jedoch nicht der Fall.
Der Importeur, der seit dem 28. März von der Kündigung weiß, gibt sich optimistisch. Im Jahr 2019 sollen die Geschäfte normal weiterlaufen, Bestellungen werden noch angenommen. Insgesamt sind noch 2500 Einheiten geordert und befinden sich im Vorlauf, darunter rund 800 Vesta. „Damit sollten die Geschäfte bis ins erste Quartal 2020 gesichert sein“, so ein Sprecher des Importeurs. Wichtig für die Kunden: Der Service soll wie gewohnt weiter laufen, ebenso die Ersatzteilversorgung. Auch die Garantieansprüche bleiben bestehen.

Doch für Fans der Marke gibt es noch zumindest einen kleinen Funken Hoffnung. Intern gibt es wohl Überlegungen und Planungen, mit neuen Modellen in Zukunft wieder zurückzukehren. Diese müssen allerdings erst Entwickelt werden, die entsprechende Technik könnte dabei von Renault-Nissan kommen.
Bilder: Lada
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