Zugegeben, wer einen Dacia als Neuwagen kauft, muss sich nicht Gedanken um irgendwelche Rabattaktionen oder Preisnachlässe machen. Es gibt schlichtweg keine. Die Preispolitik von Dacia ist so, dass der Händler keinen Spielraum hat. Dafür sind die Fahrzeuge auch relativ günstig. Doch geht es vielleicht noch günstiger?
Die gute Antwort: Ja, es geht noch günstiger! Und wie? Ganz einfach: Einfach ein EU-Fahrzeug kaufen. Auf diesem Wege lassen sich viele hundert (oft sogar ein-zweitausend) Euro sparen. Doch wie geht das und ist das wirklich Seriös? An dieser Stelle möchte ich auf einige Punkte hinweisen.
Preisliche Unterschiede
Die Preislichen unterschiede sind oftmals sehr unterschiedlich. Wie viel lässt sich also tatsächlich sparen? In der unten stehenden Tabelle habe ich mal sechs unterschiedliche Modelle und Ausstattungslinien rausgesucht. Aufgeführt ist dann einmal der Dacia UVP-Preis und einmal der Preis von HVT, einem EU-Händler mit mehreren Standorten in Deutschland (Stand 19.04.2018):
Modell | Preis Dacia (zzgl. Überfühung) | HVT Automobile |
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Dacia Sandero Access SCe 1.0 75 PS | 6990 Euro | 6890 Euro |
Dacia Sandero Stepway Essential TCe90 | 9990 Euro | 10390 Euro |
Duster Pure SCe 115 2WD | 11490 Euro | 9990 Euro |
Duster Prestige dCi 110 4WD | 18900 Euro | 18390 Euro |
Lodgy Stepway dCi110 | 15750 Euro | 15390 Euro |
Dokker dCi90 Stepway | 14250 Euro | 14190 Euro |
Erst einmal klingen die Preisunterschiede gar nicht mal so hoch, doch sollte man beachten, dass bei Dacia immer noch die Überführungskosten hinzu kommen. Diese können also auch mal zwischen 500 und 900 Euro liegen. Diese müssen also immer noch zur UVP hinzugerechnet werden. Dann relativiert sich ganze wieder und die Preise von einem EU-Händler sehen besser aus.
Vorsicht bei Ausstattung und Inspektionsintervallen
Wer sich für den Kauf eines Fahrzeuges aus einem anderem EU-Land entscheidet, sollte jedoch auch einiges beachten. So kann es sein, dass sich die Serienausstattung in den unterschiedlichen Ausstattungslinien je nach Land unterscheidet. Das ist zum Beispiel häufig bei den elektrischen Fensterheben der Fall. In der Ausstattungslinie Celebration sind in Deutschland vorne und hinten elektrische Fensterheber verbaut. Im Ausland aber teilweise nur vorne, sodass die hinteren als Option hinzugebucht werden müssen. Ähnliches gilt auch oft bei den Parksensoren bzw. der Einparkhilfe.
Vorsicht geboten ist auch bei den Inspektionsintervallen. Oftmals sind diese alle 20.000 Kilometer oder nach einem Jahr. Aber was wann gemacht werden muss, unterscheidet sich oftmals. Manchmal müssen die Zündkerzen eher getauscht werden, manchmal Pumpen. Da kann es sich durchaus lohen, sich vor dem Kauf zu informieren.
Gibt es Probleme bei der Zulassung?
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, ein EU-Fahrzeug zu erwerben: Online oder bei einem EU-Händler vor Ort. Entscheidet man sich für einen Online-Kauf, bekommt man oftmals alle notwendigen Unterlagen für die Zulassung vorab per Post (wie in meinem Fall). Mit diesen Unterlagen (Kaufrechnung, Bescheinigung einer Erstzulassung, COC-Papier, Beleg dass die Steuern ordnungsgemäß gezahlt wurden) kann man einfach zur Zulassungsstelle gehen und sich die Kennzeichen abholen. Kauf man das Fahrzeug vor Ort, kann der Händler oftmals das Fahrzeug direkt zulassen. In diesem Falle spart man sich den Gang zur Zulassungsstelle.
Garantie
Oftmals herrscht Unklarheit bezüglich der Garantie. Fakt ist aber: Die Garantie von Dacia gilt in der gesamten EU. Es spielt somit keine Rolle mehr, wo das Fahrzeug herkommt. Entscheidend ist nur eines: Das alle Wartungen und Inspektionen gemäß den Richtlinien des Landes gemacht wurden, aus dem das Fahrzeug stammt (siehe oben).
Fazit
Ja, es kann sich durchaus finanziell lohnen, ein EU-Fahrzeug zu kaufen. Probleme gibt es keine mehr und die Zulassungsstellen kennen das mittlerweile. Wenn man die Kurse, Ausstattungen und Serviceintervalle genau beobachtet und sich informiert, kann man eine Stange Geld sparen. Vorausgesetzt, man benötigt das Fahrzeug nicht sofort, denn EU-Fahrzeuge haben in der Regel eine längere Wartezeit.
Ich bin am überlegen, ob ich mir einen BMW EU Reimport machen soll. Gut zu wissen, dass man die Fahrzeuge online kaufen kann und die Papier zuvor per Post zugeschickt bekommt. Dies finde ich wichtig, damit ich später keine Probleme mit dem Auto habe.