Kleinwagen werden immer beliebter – vor allem für den Verkehr in der Innenstadt. Ebenfalls erfolgreich ist Dacia mit seinem Kleinwagen Sandero. Auch Volkswagen hat mit seinem Polo ein vergleichbares Modell im Angebot. Doch welches Fahrzeug ist nun besser? Und kann man beide Fahrzeuge überhaupt vergleichen?
Technische Daten
Die technischen Daten lassen sich am besten in Tabellenform vergleichen. Dort lässt sich entnehmen, dass der Sandero lediglich geringfügig größer ist, als der Polo. Allerdings ist er auch etwas leichter, was sich durch die verwendeten Materialien erklären lässt.
Fahrzeug | VW Polo | Dacia Sandero |
---|---|---|
Länge | 4067 mm | 4080 mm |
Breite | 1751 mm | 1757 mm |
Höhe | 1461 mm | 1618 mm |
Radstand | 2428 mm | 2589 mm |
Leergewicht | 1355 kg | 1158 kg |
Kofferraumvolumen | 280-1125 l | 320-1200 l |
Ausstattung

Zugegeben, der Sandero kann nicht ganz mithalten, was die verfügbare Ausstattung angeht. Der Polo ist erhältlich unter anderem mit Spurhalteassistent, Müdigkeitserkennung, Lichtautomatik, Doppelkupplungsgetriebe, LED-Scheinwerfer, automatische Distanzregelung, Active Info Display und Keyless-Access. Den Sandero gibt es mit LED-Tagfahrlicht, Navigationsgerät, Tempolitot und -Begrenzer, elektrische Fensterheber, Lederlenkrad und elektrisch verstell- und beheizbare Seitenspiegel. Alles in allem bietet der Dacia Sandero alles, was man braucht. Wer aber etwas mehr Luxus bzw. Komfort will, sollte zum Polo greifen.
Preis
Wenn es um den Preis geht, hat die große Stunde des Sanderos geschlagen. Ein voll ausgestatteter Sandero mit einem 90 PS starkem Diesel, Automatikgetriebe, Navi, Lederposterung, Rückfahrkamera, Klimaanlage und Tempopilot kostet gerade einmal 13.950 Euro (UPE). Ein vergleichbarer VW Polo (Comfortline + Navigationsfunktion, Lederlenkrad und Rückfahrkamera) liegt bereits bei 20.760 Euro (UPE). Das sind fast 7.000 Euro mehr.
Verarbeitung / Materialien

Dass der Polo besser verarbeitet ist, kann man nicht sagen. Was man aber Zugeben muss: Beim Polo wurden hochwertigere Materialien verwendet. Aber irgendwo muss der Preisunterschied ja herkommen. Direkt beim einsteigen merkt man den unterschied. Zwar dominiert auch im Polo Plastik, jedoch wurde hier soft-touch und unterschiedliche Farben eingearbeitet.
Die Verarbeitungsqualität im Sandero ist bei weitem nicht schlecht. Es klappert nichts, alles ist an seinem Platz und die Spaltmaße passen. Jedoch merkt man, dass Dacia an einigen Stellen gespart hat, besonders am Material. Allerdings wurde auch versucht, durch unterschiedliche Farbansätze und Zierspalten den Innenraum etwas aufzuwerten.
Motorisierung und Fahrspaß
Den Dacia Sandero gibt es insgesamt in folgenden Motorisierungen: SCe 75 (Dreizylinder, 73PS), TCe 90 (Dreizylinder, 90 PS, turbogeladen) und mit einem dCi 90 (Vierzylinder, Diesel, 90 PS). Alle drei Motoren erfüllen die Euro 6 Norm und verwenden ein Vorderradantrieb mit einem Fünfganggetriebe. Rennmanschienen sind das bei weitem nicht, dafür sparsame und effiziente Motoren, die einem zuverlässig von A nach B bringen. Und das ist es letztendlich, was Dacia will. Wer den TCe90 oder den DCi 90 wählt, kann sogar recht agil unterwegs sein. Fahrten auf der Autobahn sind kein Problem und Überholmanöver sind auch nicht stressig. Bei 173 km(h ist jedoch Schluss.
Beim Polo gibt es eine fast unüberschaubare Auswahl an Motoren: Einliter-Dreizylindermotor mit 48 kW (65 PS) oder 55 kW (75 PS), gleicher Grundmotor mit Turboaufladung mit 70 kW (95 PS) oder 85 kW (115 PS), 1.5 TSI mit vier Zylindern und 110 kW (150 PS), 2.0 TSI (im GTI) mit 147 kW (200 PS) und als Diesel mit einem 1,6-Liter-Vierzylindermotor mit 59 kW (80 PS) oder 70 kW (95 PS). Ich denke, dazu muss man nicht viel sagen. Spaß macht der Polo auf jeden Fall, wenn man nicht die beiden kleinsten Motoren nimmt. Die größeren Motoren treiben jedoch auch schnell den Preis in die Höhe.
Fazit
Welcher der beiden Wagen ist nun der bessere „Volkswagen“? Die Antwort: Kommt darauf an. Wer günstig und zuverlässig von A nach B will, für den ist der Dacia Sandero eindeutig die bessere Wahl.
Legt man jedoch Wert auf eine bestimmte Austattung oder will mehr Leistung, der muss zum Polo greifen. Allerdings dann eben auch einige tausend Euro mehr auf den Tisch legen.
Ein vollausgestatteter Polo mit allen Extras liegt derzeit bei deutlich über 26.000 Euro. Und das noch nicht einmal in der GTI-Variante. Ob das noch ein echter Volkwagen ist? Diese Frage muss jeder für sich beantworten.
Bilder von Dacia und Volkswagen
Sandero SCe75, Essential mit Klima, Komfortpaket und Metallic schlägt inkl. Überführung mit 10.000 Euro zu Buche. Der vergleichbare Polo 65PS, Trendline mit den gleichen Extras kostet nach Abzug von Rabatt zzgl. Überführung 4.000 Euro mehr. Dabei findet man Haubenlift, asymmetrisch geteilte Rückbank-Lehne, 15 Zoll Räder und zweiter 12V Anschluss beim Sandero, bei diesem Polo hingegen nicht. Hartplastik wird dem Sandero oft vorgeworfen. Beim Polo Trendline ist auch alles aus Hartplastik. Es sei zu erwähnen, dass ZV mit FFB, getönte Scheiben, Komfortblinken, Berganfahrassistent, el. FH vorne, LED Tagfahrlicht bei beiden Fahrzeugen vorhanden ist. 10.000 oder 14.000 Euro, das ist in dieser Preisklasse ein sehr deutlicher Unterschied, zumal der Sandero 3 Jahre Garantie hat und als Bonus einen 10 L größeren Tank.